I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich.
99
62. Der Mauersee in Masuren.
Die großen Wasserbecken der Preußischen Seenplatte mit ihren weiten, zerlappten, von Inseln belebten
Wasserflächen, ihren meist braunen, trüben und schlammigen Moorufern, den herdenbelebten grünen Vieh-
koppeln und dem Kranze von Kiefernwäldern, Erlen- und Birkengehölzen rufen einen ernsten, aber mäch-
tigen Eindruck hervor.
63. Ostpreußische Pferdekoppel bei Trakehnen.
Auf den ausgedehnten Wiesen und Weiden im östlichen Teile Ostpreußens hat sich neben der überwiegen-
den Rinderzucht die Zucht edler Pferde in einem solchen Maße entwickelt, daß in Litauen die Kopfzahl der
Pferde ein Drittel der Volkszahl beträgt und hier zwei Drittel der deutschen Kavalleriepferde gezüchtet werden.
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TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas.
181
Die wichtigsten Erzeugnisse sind Holz und Getreide (im N Roggen,
im S Weizen), die in Massen ausgeführt werden. Rußland ist eine Korn-
kämm er Europas. Auch Schlachtvieh, Fluß- und Seefische, Wolle, Leder
usw. werden ausgeführt. — An Bodenschätzen findet man das meiste
Gold Europas am Südural, ebendort das seltene Platin, in Polen, am
unteren Don und südlich von Moskau Kupfer, Kohlen und Eisen. Die In-
dnstrie (Weberei, Metallwaren) deckt den Bedarf noch nicht.
100. Kaspische Steppe.
Die mit Steinblöcken überstreute Steppe ist im Europäischen Rußland ähnlich wie im Asiatischen. Im
Frühling bilden blühende Zwiebelgewächse für kurze Zeit einen bunten Teppich zwischen Büscheln von
harten Gräsern und Stauden. Im Herbst unterbrechen nur noch vereinzelte staubfarbene Stauden die
einförmige graue Fläche. Der Wind weht mächtige Sanddünen zusammen, die sichelförmig vorrücken.
Berge durchziehen in niedrigen Reihen die Steppe besonders an den Rändern.
§ 284. Die Bevölkerung Rußlands besteht zu drei Vierteln aus
Russen im engeren Sinne. Sie sind Slawen und gehören der griechisch-
orthodoxen Kirche an, deren Oberhaupt der Kaiser (Zar) ist. Slawen
sind auch die römisch-katholischen Polen. An der Ostsee wohnen südlich
des Finnischen Meerbusens Litauer und Letten (Verwandte der Slawen),
Esten (Verwandte der Mongolen) und Deutsche (diese außerdem besonders
in Südrußland, im ganzen 11/2 Millionen), nördlich Finnen (mongolische
Verwandte der Magyaren); bis auf die Litauer sind sie evangelisch.
Den Nordrand bevölkern reine Mongolen (Lappen und heidnische
Samojeden), ebenso den 80 lz. B. Kirgisen, Kalmücken; meist Mo-
hammedaner). Juden leben in großer Zahl überall verstreut, namentlich
in Polen.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Europas Europas Polen Moskau Europäischen_Rußland Polen Südrußland Polen
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 3. Österreich-Ungarn. 305
175. Das Eiserne Tor. jt
176. Sandschalen im Flugsand der Pußta. (Phot. des Geogr. Instituts, amen.)
kleinere Ober- und in das wesentlich größere Niederungarische Becken
scheidet. Dem Südostfuß des Bakouy-Waldes parallel zieht sich der lang-
gestreckte, durch Absinken entstandene Plattensee hin, der nicht nur größer,
sondern auch etwas tiefer als der Neusiedler See in der Nähe des Leitha-
Gebirges ist. Jnselartig erheben sich aus der weiten Ebene ferner das
Granitgebirge von Fünfkirchen und die Gebirgsstöcke des Kroatisch-
Slawonischen Zwischenstromlandes zwischen Drau und Save.
Lennarz, Erdkunde für Seminare Ys)
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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306
B. Länderkunde. — Vi. Europa-
Sämtliche Wasserläufe der Ebene werden von der Donau gesammelt. Von
ihren wichtigsten Nebenflüssen ist die fischreiche Theiß vom Austritt aus dem
Gebirge an schiffbar, während Drau und Save die Schiffahrt bis weit in
die Alpen hinein ermöglichen. Donau und Theiß durchströmen breite
Schwemmlaudebenen, die mit ihren Flußteilungen, Sümpfen und Altwassern,
ihren Rohr-, Busch- und Walddickichten rechte „Stromwilduisse" darstellen.
Durch umfassende Stromregulierungsarbeiten sind große Teile des Sumpf-
bodeus dem Anbau erschlossen worden, aber noch immer verursachen die Früh-
jahrshochwasser der Theiß häufig große Überschwemmungen.
b) Klima und Wirtschaftsleben. Obwohl die Randgebirge Schutz vor der
von ^ und 0 andringenden Kälte gewähren, ist das Klima doch durch schroffe
Gegensätze gekennzeichnet. Im Sommer herrscht in dem Becken oft eine
hochgradige Wärme, drei Monate hindurch über 20°, dagegen sind die Winter
für die Breitenlage des Landes recht kalt. Da die feuchten Winde sich an
den Randgebirgen abregnen, so ist das Innere arm an Niederschlägen, be-
sonders zur Zeit des Hochsommers. Immerhin reicht die Regenmenge hin,
um den fruchtbaren Strecken erfolgreichen Boden bau zu ermöglichen. Er
liefert große Erträge an Weizeu, Mais^, Zuckerrüben. und Hülsenfrüchten, an
Obst, Wein und Tabak. Sehr reiche Ackerbaulandschaften sind infolge ihrer
größeren Bodenfeuchtigkeit die Baeska, das Laud zwischen der untern Theiß
und Douau, das Bänat östlich der Theiß und das Dreieck zwischen Bakony-
Wald, Donau und Drau. Gartenähnlichen Anban weisen die beiden Donau-
iuselu auf. Die niederschlagsärmsten Gebiete werden von baumlosen Gras-
steppen, Pußten (d. i. öde, einsam; Bild 176), ans denen zahllose Herden
von meist kleinen, zähen und schnellen Pferden, langgehörnten Mastrindern
und Schafen weiden, fowie von ausgedehnten Heidekrautflächen, Flugfauddüueu,
flachen Seen und Waffertümpelu eingenommen. In den völlig fandigen Gebieten
sdebreezener und Keeskemeter Heide) kann der Boden vielfach nur durch Auf-
forstung etwas ertragfähig gemacht werden. Die Viehzucht in den Pußten
geht zurück, seit der Ackerbau mehr und mehr von den Steppenflächen Besitz
ergreist. Für die Schweinezucht ist der buchen- und eichenreiche Bakony-Wald
ein wichtiges Gebiet. Siebenbürgen, vorzugsweise Waldland, baut in den
tieferen Tälern und niederen Lagen Obst und Wein, Mais und Weizen an.
Die Karpaten selbst werden von einem dichten Waldgürtel geschmückt.
Ackerbau und Viehzucht sind von geringer Bedeutung, dagegen tritt neben die
Waldwirtschaft im Ungarischen Erzgebirge und in Siebenbürgen ein lohnender
Bergbau auf Eiseuerze, Gold und Silber, Kupfer und Blei. In den Hügel-
ländern Siebenbürgens und in der Landschaft an der Südwestseite der Wald-
karpaten gewinnen die Salzlager größeren Umsang. Im Banater Gebirge
lagern Steinkohlen, im östlichen Ungarischen Erzgebirge und im Mittelgebirge
Braunkohlen. Die Industrie ist in Ungarn erst in der Entwicklung begriffen,
dagegen stehen die vorwiegend landwirtschaftlichen Gewerbe, wie die Mühlen-
indnstrie und Spiritusbrennerei, bereits in Blüte.
1 Die Maisfelder werden gern mit einem Saum von Hanf oder Sonnenblumen um-
pflanzt und in Abständen mit Kürbissen und Melonen durchsetzt.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Kaiserreich Rußland.
39
hinab; an dem milden S.-Abhange reifen neben den trefflichsten mittel-
europäischen Obstsorten Wein, Oliven, Feigen und Orangen. Hier befinden
sich auch prachtvolle Landsitze russischer Fürsten. An einem der trefflichen
Häsen, die das Gebirge bildet, liegt an der S.w.-Seite der Handels- und
Kriegshafen Sewastopol. An der O.-Grenze der russischen Ebene erhebt
sich der Ural. Dieses bewaldete Meridiangebirge ist das längste Gebirge
Europas. Es fällt nach O. steil, nach W. allmählich ab. Sein höchster
Gipfel erreicht uoch nicht 1700 in. In der Mitte, welche die großen
Straßen von Europa nach Asien übersteigen, beträgt die Kammhöhe 600 m.
Hier werden Bergbau und Metallverarbeitung in großartigem Maße ge-
trieben. Die bedeutendsten Bergwerkstädte sind: Perm an der W.-Seite
und Jekateriubürg an der O.-Seite des Gebirges.
B. Das russische Tiefland.
Die Einförmigkeit des russischen Flachlandes wird unterbrochen durch
einige breite, aber niedrige Bodenschwellen. Vom mittleren Ural erstreckt
sich in s.w. Richtung bis zum nördlichsten Punkte der Wolga der nord-
russische Landrücken. S.w. von demselben, in der Mitte zwischen Peters-
bürg und Moskau, liegt -die beträchtlichste Erhebung des russischen Flach-
landes, die Waldä'ihöhe (350 m). Diese bildet den n.w. Teil der rns-
sischen Zentralplatte, die aus der Wolga-Schwelle zwischen Oka und
dem großen Bogen der Wolga und aus der mittelrussischen Schwelle
besteht, die von der Waldäihöhe bis zum Donetz ^donjetz^-Rücken reicht.
S.w. von der Waldmhöhe erhebt sich der westrussische Landrücken, der
vom Njemen ab in der preußischen Seeenplatte seine Fortsetzung findet.
Die obere Weichsel durchbricht die vor den Karpaten liegenden Stufen-
kundschaften, die w. von diesem Strome 600 m übersteigen und im S.o.
den mittleren Dnjepr ostwärts drängen.
Diese Landrücken scheiden Flüsse und Meere voneinander und gliedern
die weite Ebene in mehrere Tieflandsbecken. Die wichtigsten sind:
a) Das n.-russische Tiefland. Es liegt n. vom n.-russischen Landrücken
und umfaßt das Gebiet der fischreichen, aus zwei einander entgegenfließenden
Quellarmen entstehenden Dwina und der 8förmigen Petschöra. Dieses unge-
henre Gebiet ist nur spärlich bewohnt. N. vom Polarkreise liegen die Tundren.
Hier ist der Boden den größten Teil des Jahres hindurch gefroren, ^n?en
Sommermonaten bedeckt er sich mit Moosen und Flechten, die Renntieren, von
nomadisierenden Samojeden und Lappen geführt, zur Nahrung dienen. Den s.
Teil der Ebene bedecken dichte Nadelwälder, von Pelztieren bewohnt. Ar-
chängelsk ist die einzige größere Stadt N.-Rußlands; sie liegt oberhalb der
Dwinamündung und führt Holz und Pelzwerk ans. — An diese Ebene schließt
sich im W. Finnland an, eine niedrige Granitfläche mit zahllosen Seeen, Wasser-
fällen und einem Gewirr von Wald, Moor, Heide und Fels. Nur der Küsten-
sanm an der Ostsee ist fruchtbar. Hier wohnt daher die Bevölkerung dichter
beisammen, hier liegt auch die Hst. Finnlands, Helsingförs..^
Nach O. senkt sich die finnische Seeenplatte allmählich zu dem Hippen-
reichen Onega- und dem großen, aber flachen Lädoga-See. Der Abfluß
des letzteren ist die knrze. aber wasserreiche Newa. An ihrer Mündung gründete
Peter der Große (1703) in kalter, sumpfiger Ebene die mit Kirchen und Palästen
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Ortsnamen: Sewastopol Europas Europa Asien Peters- Moskau Wolga Donetz Petschöra Finnland Heide Ostsee Finnlands
Das Europäische ober Kaukasische Weltwirtschaftsreich.
45
Kiew (fijeff) bis südlich von Warschau ferner der Zuckerrüb enb an (Abb. 14).
Ferner sind Bessarabien, Krim und der südliche Kaukasus Weinbau gebiete.
In den südlichsten Gebieten Russisch-Asiens, in den fruchtbaren Oasen
des sonst wüstenhaften Westturfostän, haben die Rnsfen den Baum-
Abb. 14.
wollbau sehr gefördert. Durch Waldreichtum sind außer dem Wald"-
gürtel Nordrußlands und Nordsibiriens auch Finnland und der Ural
ausgezeichnet (Abb. 14). Die südrussische und südsibirische Steppe sind
dagegen waldlos.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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26
mit der Insel Elba? — 25. Welche italien. Hauptstadt hat mit
Kopenhagen fast gleichzeitig Mittag? — 26. Stellt die ans Schwe-
den, Norwegen, Dänemark und Island bezüglichen geognostischen No-
tizen aus phys. Geogr. §.§. 47 bis 49 zusammen. — 27. Zu wel-
cher Pflanzenzone gehört Jütland mit den benachbarten Inseln (phys.
G. §. 59)? — 28. Zn welcher gehören die beiden südlichsten Land-
schaften Schwedens? — 29. Welche norwegischen Stifter liegen ganz
oder zum Theil in der Zone der Kiefer und Birke? — 30. Wach-
sen Kirschen und Pflaumen noch im nördlichsten Theile des Stiftes
Drontheim? — 31. In welcher Pflanzenzone liegen die Färöer und
Island? — 32. Wie heißen die schwedische, norwegische, dänische
und isländische Sprache mit einem gemeinsamen Namen (phys. G.
§. 74)? — 33. Vergl. die Bevölkerungsdkchtigkeit der drei skandi-
navischen Staaten. — 34. Vergl. sie mit der Bevölkerungsdichtigkeit
von Europa. — 35. Ordnet die 20 bevölkertsten Städte der skandiu.
Staaten nach der Population. — 36. Stellt die als Universitäten
bezeichneten Städte derselben zusammen.
§. 12. Das europäische Rußland.
Das europäische Rußland bildet einer: Theil des
russischen Reiches, des größten Staates der Erde (37000t)
Q.-M.), der sich, nur durch eine Meerenge unterbrochen, durch drei
Erdtheile in ungeheurer Breite erstreckt. Es gehört dazu die sarma-
tische Tiefebene (top. Geogr. S. 72) beinahe ganz. Gegen W. wird
(von Polen abgesehen) die Gränze ungefähr gebildet durch eine Linie,
von der Pruth-Mdg. nach der Ostseeküste nördl. vom kurischen Haff
gezogen, dann durch die Ostsee und die Tornea-Elf. Als Ostgränze
nehmen wir das Ural-Gebirge und den Ural-Fluß an; die Südgränze
bilden der kaspische See, der Kaukasus und das schwarze Meer.
Die Einförinigkeit dieses ungeheuren Tieflandes unterbrechen
nur zwei Landrücken: 1. der uralisch-baltische (vom Quell-
gebiet der Petschora bis zum baltischen Meere) mit dem Waldai-
Gebirgc im S.o. des Ilmensee's (1060' hoch), 2. der uralisch-
karpatische (von: obern Uralflnsse sich nach den Karpathen hin-
ziehend), und die finnische Seenplatte. — Die Flüsse s. top.
Geogr. S. 84 bis 86 und S. 95. Welche Meergebiete theilen sich
in das europ. Rußland? Ueber die Seen längs der Ostsee s. top.
Geogr. S. 74. — Ueber die Bodennatur vergl. phys. Geogr. §. 49
und 8- 50, 6. Daö Klima ist continental; N.w.- und N.o.-Winde
herrschen vor. Welchen Niederschlagszonen gehört Rußland an?
welchen astronomischen? welchen Pflanzenzonen? Im N. Moose,
Flechten, Wurzeln, Sträucher; Rennthiere, Wallrosse, Seehunde,
Pelzthiere. In der Mitte Getreide, Obst, Flachs, Hanf. Im S.
auch Wein, Feigen, Melonen; große Steppen mit wilden Pferden-
und Rinderheerden.
Auf beinahe 100000 Q.-M. leben etwa 60 Mill. E. Den Kern
der Bevölkerung bilden gegen 46 Mill. Russen, die wie die Polen
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
Extrahierte Ortsnamen: Elba Kopenhagen Norwegen Island Schwedens Drontheim Island Europa Polen Kaukasus
Die Bewohner Deutschlands.
§ 8
• (Kunstanstalt u, Verlag 2öulj. Fülle, Barmen )
Abb. 3, § 6. Eine Talsperre.
Vorne, an einer Einengung des Tales, die Sperrmauer, die wegen des gewaltigen Wasser-
drucks talaufwärts gewölbt und nach unten zu stark verbreitert ist. Diese Talsperre faßt „nur"
3 Mill. cbm Wasser. Die Eder-Talsperre (Sperrmauer 50 m hoch und unten 34 m dick!)
wird 60—70 mal soviel Wasser fassen.
3. Niederschläge bekommt der Westen etwa 75, der Osten 55 cm (Grund der Verschieden-
heit! Deutschland im Durchschnitt 65 cm). Hauptregenzeit ist der Juli. — Hauptwinde:
der Südwest- und der Westwind.
4. Deutschland liegt im Gebiet der sommergrünen Laubbäume; das ist zugleich das wich-
tigste Ackerbau- und Rindviehzuchtgebiet Europas. Der Charakterbaum der Laubwälder ist die
Buche. 2/3 der Wälder sind Nadelwälder (auf den Sandebenen die Kiefer, im Gebirge Fichte
und Edeltanne). Mit Wald ist der vierte Teil Deutschlands bestanden. Mitten durch Deutsch-
land läuft die Grenze des Weinbaus (§44, 1 b).
5. Die großen Raubtiere sind ausgerottet (der Wolf kommt zuweilen noch aus Rußland
in die ostpreußischen Wälder herüber). Jagdwild: Hirsche, Rehe, Hasen (Elentier gehegt in einem
Walde am Kurischen Haff, das Wisent — nicht Auerochs — im Wildpark des Fürsten Pleß in
Oberschlesien).
6. Die Bewohner Deutschlands.
(Vaterl. Erdk. § 44—51).
1. Deutschland ist pt92°/0 von Deutschen bewohnt. Von den 8% Nichtdentschen § 8
kommen allein 6% (fast 4 Mill.) auf die Polen.
In Posen ist reichlich die Hälfte polnisch, in Westpreußen Ys, in Schlesien V4, in Ost-
preußen V5. Was versteht man unter „Polengefahr"? Was tut die Ausiedeluugskommifsion?
(Bisher 315 deutsche Bauerndörfer mit 100 000 Einw. geschaffen.) — Großepolnischearbeiter-
kolonien sind auch im Ruhrkohlengebiet entstanden; der Kreis Mecklinghausen hat
Z- B. 20% Polen. (Ursache?). — Nächst den Polen sind die Franzosen am stärksten vertreten
(Ys Mill., Grund?). Außer den Polen sind an Slawen vorhanden die Masureu in Ostpreußen,
die Kassuben südwestlich von Danzig, die Litauer in der Umgegend von Memel, die Wenden
an der oberen Spree.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Personennamen: Niederschläge Erdk
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Barmen Deutschland Deutschland Europas Deutschlands Kurischen_Haff Oberschlesien Deutschlands Deutschland Polen Posen Westpreußen Schlesien Mecklinghausen Polen Ostpreußen Danzig
§31 Österreich-Ungarn. 38
Abb. 2, § 30. In der Pußta.
(Als großes farbiges Anschauungsbild bei F. E, Wachsmuth, Leipzigs erschienen.)
Mündung der Donau für Osterreich-Ungarn ungünstig? — Abb. 1, §30: Den
tiefsten Teil der Ebene bilden gewaltige, fruchtbare Schwemmlandebenen
(z. T. noch Sumpfland, infolge des trägen Laufs der Donau). Daran stoßen
höherliegende Lößflächen, gleichfalls sehr fruchtbar. Diese schließen jedoch auch
weite Flugsand- und Dünengebiete mit großen Heiden ein, so die Debreziner
Heide. Das Theißschwemmland ist zum größten Teil eben wie ein Tisch, eine
trockene, bäum- und steinlose Steppe (daher kein Straßenpflaster, keine Stein-
Häuser!). Die mit hartem Grase bewachsene Steppe oder „Pußta" (Weide-
land! Abb. 2, § 30) wird aber gegenwärtig mehr und mehr in Ackerland umge-
wandelt, da sie sehr fruchtbar ist (Weizen- und Maisbau!) Das abenteuerliche
Leben der Pußtahirten mit ihren mächtigen Pferde- und Rinderscharen ist mehr
oder weniger verschwunden. — Neusiedler und Platten-See (wo?, nur wenige
Meter tief) sind Reste des früheren ungarischen Binnenmeeres.
§ 31 Städte. Hst. Budapest (Ofenpest) G?, südlich vom Donaukuie bei Waitzen. Gute Über-
gaugsstelle. Am steilen Westufer die Altstadt Ofen mit starkem Deutschtum; am flachen Ost-
ufer, schon in der Pußta, das neue Pest (Abb. § 31). — Prachtvolle Bauten (Reichstags-
gebäude!). Breunpunkt des Magyarentums. — Preßburg wo? Maria Theresiopel
zwischen Theiß und Donau, in kornreichem Lößgebiet. Szegedin g, an der Theiß, vor welcher
Flußmündung?, ist mit seiner weiten Umgebung zuweilen großen Überschwemmungen ausgesetzt
(wenn das Theißwasser nicht in die vor dem Eisernen Tor aufgestaute Donau abfließen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Wachsmuth Maria_Theresiopel Maria
Extrahierte Ortsnamen: Leipzigs Donau Donau Heide Budapest Donau
Österreich-Ungarn. 35
knüpft sich an die deutsche Einwanderung in Ungarn der Segen höherer Bildung
und Gesittung: noch heute liegen Gewerbe und Industrie, Künste und Wissen-
schasten im „Lande der Stephanskrone" vielfach in deutschen Händen. Nament-
lich in den Städten ist trotz der politischen Gegenströmung das deutsche Element
noch immer stark vertreten, so in Ofen-Pest, dann in Esseg und Preß-
bürg. Zusammenhängende deutsche Sprachgebiete finden sich in der Zips am
Fuße der Tatra, im sieben bürgischen Sachsen lande (200000), im West-
lichen Teile der Ungarischen Tiefebene längs der niederösterreichischen Grenze, um
Fünfkirchen zwischen der unteren Drau und Donau, endlich im Banat.
Bevölkerung. Am zahlreichsten sind die Magyaren, ein finnisch-
mongolischer, den Osmaueu verwandter Stamm; sie machen indes nicht die Hälfte
der ganzen Bevölkerung aus. Anderseits sitzen sie freilich ziemlich geschlossen in
der Mitte des Landes und dessen kulturfähigstem Teile. Sie sind auch die Träger
der staatlichen Herrschaft und eifrigst bestrebt, ihre nationale Kultur den anderen
Nationalitäten des Landes aufzudrängen. Die slavischen Völkerschaften be-
wohnen das gebirgige Land an den Grenzen; die Rumänen nehmen die Rand-
gebirge im O. ein. Die 2,2 Mill. Deutschen sind über fünf Gebiete hin zer-
streut. Die ungarische Reichshälfte ist wie Österreich ein vielsprachiges Gebiet;
auch dort hat keines der Völker für sich allein die Mehrheit der Bevölkerung.
Die Volksbildung ist in Ungarn gering und ein großer Teil der Bevöl-
keruug, namentlich die slavische und rumänische, noch vielfach arm.
Klima und Produkte. Das Klima Ungarns zeigt bereits die schroffen
Gegensätze des osteuropäischen Landklimas: heiße Sommer und strenge Winter.
Was die Niederschlüge betrifft, so zählt die Ebene zu den regenärmeren Ge-
bieten Europas, da die Winde schon durch das Übersteigen der Gebirgsränder
ihrer Feuchtigkeit teilweise beraubt werden. Trotzdem erzeugt die Ebene an den
Gehängen der Gebirge feurigen Wein, wie bei Tokai und Erlau, Ödenburg und
Ruft, und in der Niederung massenhaften Weizen und Mais, so daß Ungarn
eine der Hauptkornkammern Europas ist. Doch finden sich auch,
namentlich an den Flüssen, breite Sumpsläuder und abseits der Flüsse mageres
Weideland und kahle Sandebenen, die Pußten; auf diesen steppenartigen Flächen
weiden Herden von Rindern, Schafen und halbwilden Pferden. In Südungarn
wird viel Schweinezucht betrieben. — Die Bewohner der Karpaten nähren sich
hauptsächlich von Waldwirtschaft, Flachs-, Kartoffel- und Gerstenbau. Die dem
Tatramassiv südwärts vorgelagerten Höhenzüge heißen wegen ihres Reichtums an
Edelmetallen und Eisen das Ungarische Erzgebirge; hier liegen die zumeist
von Deutschen bewohnten Orte Kremnitz und Schemnitz mit Silberbergbau.
— Siebenbürgen liefert Holz, Getreide, Wein, Pferde, Schafe, Rinder und
namentlich Gold, Kroatien und Slavonien Getreide, Obst, Wein und Holz.
Siedelungen. Die wichtigsten Städte im Königreich Ungarn sind: Ofen-
Pest, 940000 Eütw., Hauptstadt des Ungarischen Reichs mit glanzvollen modernen
Bauten, Mittelpunkt des Verkehrs, des Getreide-, Wein-, Vieh- und Wollhandels
und einer aufblühenden Industrie. — An der Theiß: Szegedin, nach Budapest
die größte Stadt Ungarns, 100000 Einw.; südwestlich Maria Theresiopel,
9000t) Einw., Mittelpunkt der getreide- und viehreichen deutschen Bacska (batschka). —
In den Pußten des No.: Debreczin, 75 000 Einw., der Hauptort. — Der So.
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Extrahierte Personennamen: Maria_Theresiopel Maria
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Ofen-Pest Esseg Sachsen Donau Ungarn Ungarns Europas Ödenburg Ungarn Europas Südungarn Kroatien Ungarn Budapest Ungarns